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Fotograf oder kein Fotograf

Auch wenn ich selbstbewusst meine Seite und meine Social Media Präsenzen mit „D’r Fotograf“ überschreibe, bin ich kein gelernter und auch kein Berufsfotograf.
Auch kein „Doktor“, wie viele vielleicht das „D’r“ interpretieren (leider gehen Apostrophe in Website-Namen nicht).

„D’r“ ist einfach das schwäbische „Der“ und soll auch ein bisschen darauf hinweisen, dass ich bei vielen im Bekanntenkreis einfach „Der Fotograf“ bin, da ich eben selten ohne Kamera anzutreffen bin und getreu der Aussage meines Vaters (der übrigens auch gerne fotografiert hat), „jeden Misthaufen“ fotografiere.

Leider habe ich das viel zu wenig getan, und jetzt sind Misthaufen schon sehr selten geworden.

Aber nun zum Thema:

Wer ist jetzt Fotograf oder Fotografin? An was machen wir das fest? An einer Ausbildung? An dem, ob ich es professionell betreibe oder „nur zum Spass“?

Vor allem in der Kunst gibt es die Unterscheidung „Hobby“. Es gibt HobbymalerInnen (früher war sogar der Begriff „Sonntagsmaler“ noch gängig) und HobbyfotografInnen (aber keine „Sonntagsfotografen“). Auch HobbytöpferInnen und HobbyschneiderInnen gibt es. Von Hobbymaurern oder Hobbyfensterbauern habe ich noch nichts gehört.

Zunehmend bekomme ich von sogenannten „Models“ mit, dass sie sich beschweren, wenn sie einen Fotografen suchen, dass sich dann nur „Hans-Günther“ meldet, der Hobbyfotograf ist. Und die sogenannten „Berufsfotografen“ hauen dann gerne in die gleiche Kerbe um klarzumachen, dass diese Typen ja nur junge Mädchen ablichten wollen und gar nicht fotografieren können.

Eigentlich ist es mir ziemlich egal, wo ich mit meinem Fotografierdasein einschubladiert werde. Ich sehe mich als eine männliche Person in fortgeschrittenem Alter (das erste will ich nicht ändern und das zweite kann ich nicht ändern), die Freude daran hat, neben Landschaft auch Menschen zu fotografieren.

Und dabei ist es mir wichtig, dass wir gemeinsam ein Projekt machen und dann auch alle Freude am Ergebnis haben.

Ja, ich verdiene mein Geld in einem anderen Beruf, den ich auch gerne ausübe, bin nicht angewiesen auf Fotoaufträge, habe aber trotzdem Ideen, die ich mit meinem eingeschränkten Budget realisieren möchte und freue mich auf alle, die sich mit dieser Art anfreunden können und mit mir ein Shooting machen möchten.

Und: Wenn Ihr eine Anfrage von mir bekommt und nicht mit mir shooten wollt, dann einfach ehrlich und nett absagen. Mach ich auch bei Anfragen, wo ich denke, dass es nichts wird. Da muss man nicht nachher nochmals in den unsozialen Medien übereinander herziehen.

Ach ja: Aus dem Grund habe ich jetzt auch meinen „Threads“ Account wieder gelöscht. Da pass ich als „alter weisser Mann, der nur Hobbyfotograf ist“ nicht hin.

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