Bei einer Fotosession fallen viele Bilder an. Und neben solchen, die technisch nicht in Ordnung sind, auch viele, die der Person, die fotografiert wurde, nicht unbedingt gefallen.
Ich möchte, dass die Menschen, die ich fotografiere, mit den Bildern zufrieden sind, sich identifizieren können und auch Freude daran haben.
Deshalb habe ich schon immer versucht, die Bilder vorab zur Beurteilung, oder wie man neudeutsch sagt „zum Rating“ zur Verfügung zu stellen. Nach einigen Versuchen über die One Drive Cloud und dem Prinzip „Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen“, bei welchem dann die Fotografierten mir eine Liste der Dateinamen geschickt haben und dahinter geschrieben haben, ob gut, sehr gut, Favorit oder gelöscht, habe ich jetzt eine Lösung gefunden.
Eine Lösung, die es ermöglicht, den fotografierten Menschen schnell und unkompliziert die „Out of Cam“ Bilder zur Beurteilung zur Verfügung zu stellen und anhand von farbigen „Fähnchen“ ein Rating zu tätigen.
Egal ob ich ein TfP Shooting mache, oder die Models bezahle, es bekommen alle die „Out of Cam“ Bilder relativ schnell nach der Session. Ich mache auch keine grosse Vorauswahl; lediglich unscharfe, verwackelte oder ähnlich technisch nicht brauchbare Bilder werden sofort gelöscht. Alle anderen kommen in eine „PicDrop“ Galerie als JPEG Bild und in der Grösse 1920 Pixel für die lange Seite und mit einer Signatur.
Die fotografierte Person bekommt einen Link, mit dem sie die Galerie öffnen und mit dem Rating beginnen kann.
Ich gebe den Fotografierten etwa zwei Wochen Zeit, um ihr Rating zu machen. Wenn es in der Zeit zu keinen Aktionen kommt, frage ich kurz nach, ob mehr Zeit gebraucht wird, oder ob kein Rating gemacht werden soll. Dies kann manchmal bei Shootings bei denen ich das Model bezahle, der Fall sein. Meist sind aber auch diese Menschen froh, noch ein wenig Einfluss auf die Bilder nehmen zu können.
Wenn die Bilder beurteilt sind, kann ich die verschiedenen Ratings als Liste exportieren und in Adobe Lightroom importieren und somit die Klassifizierung 1:1 für die Originale übernehmen.
Abgelehnte Bilder werden ohne weiteres Anschauen gelöscht, denn wenn es nicht gefällt muss ich als Fotograf da auch nicht mehr diskutieren.
Die Favoriten werden dann zuerst bearbeitet und in voller Auflösung als JPEG Bilder ohne Signatur zur Verfügung gestellt.
Damit ist die erste Runde erledigt und je nach Zeitverfügbarkeit werden dann auch die mit „grün“ und dann die „orange“ gekennzeichneten Bilder bearbeitet.
Während ich die Favoriten ohne eigene Bewertung den Fotografierten zur Verfügung stelle, erlaube ich mir bei den „grün“ und „orange“ bewerteten Bildern auch das eine oder andere zu löschen, weil ich nicht davon überzeugt bin.
Alle Bilder, die ich bearbeitet habe und somit auch freigegeben habe, stelle ich dann dem Model in voller Auflösung in meiner Cloud zur Verfügung. Dieses Verzeichnis wird auch nicht gelöscht, so dass der Zugriff von seitens des Models gewährleistet ist.
Falls ich in Zukunft in einen „Speicherengpass“ kommen sollte, werde ich die betroffenen Personen direkt anschreiben und sie rechtzeitig informieren, dass ich das Verzeichnis löschen werde und entsprechende Alternative anbieten (Datenträge etc.)
Ich denke, dass ich mit diesem Ablauf eine Möglichkeit gefunden habe, dass beide Seiten mit den Bildern zufrieden sind und insbesondere im TfP Bereich auch den gemeinsamen Mehrwert erleben und nutzen können.
